Eine Geschichte der Chemie – Teil 2
06.05.2020
Artikel
Die Rückkehr zum Atomismus und der Aufstieg der modernen Chemie
Im Jahr 1808 veröffentlichte John Dalton (1766-1844) sein Buch "A New System of Chemical Philosophy" - ein Werk, das die Geburtsstunde der modernen Chemie markierte. In seinen Theorien griff Dalton Demokrits Konzept des Atomismus auf. Er postulierte, dass Atome die kleinsten Bestandteile der Materie sind und dass sie weder weiter geteilt noch in chemischen Reaktionen erzeugt oder zerstört werden können. Nach Dalton sind alle Atome desselben Elements identisch, unterscheiden sich aber von den Atomen anderer Elemente. Bei chemischen Reaktionen verbinden sich die Atome zu Verbindungen, werden voneinander getrennt oder relativ zu anderen Atomen neu angeordnet. Da Atome nach diesem Modell unteilbar sind und daher nur ganze Atome miteinander reagieren können, folgerte Dalton, dass die Elemente in einer Verbindung immer in ganzzahligen Verhältnissen vorhanden sind.
In seiner Atomtheorie stellte Dalton zahlreiche Hypothesen auf, die für unser Verständnis der Chemie bis heute von entscheidender Bedeutung sind. Einige der Prämissen seiner Theorie sind noch nicht schlüssig. So glaubte Dalton beispielsweise, dass ein Atom eines Elements nur mit genau einem Atom eines anderen Elements reagiert. Von dieser Hypothese wich er nur in den Fällen ab, in denen experimentelle Beobachtungen dies unbedingt erforderlich machten. So stellte er beispielsweise die Theorie auf, dass die Zusammensetzung von Wasser H-O sei, was zur Folge hatte, dass er sich später irrte, insbesondere bei der Bestimmung der relativen Atommassen.
Dennoch brachte seine Atomtheorie die Chemie auf den richtigen Weg. Von diesem Zeitpunkt an häuften sich die wissenschaftlichen Entdeckungen in der Chemie.