Natrium wird in Lebensmitteln häufig durch argentometrische Titration von Chlorid indirekt quantitativ bestimmt. Bei diesem Ansatz wird davon ausgegangen, dass alle Natriumionen in der Probe aus Natriumchlorid stammen. Natrium kann jedoch auch aus anderen Quellen stammen, beispielsweise aus Mononatriumglutamat. Daher kann die Annahme, dass der Chloridgehalt dem Natriumgehalt entspricht, zu ungenauen Ergebnissen führen. Die direkte Titration von Natrium unter Verwendung einer thermometrischen Endpunktdetektion löst dieses Problem.
Die Thermometrische Titration (TET) basiert auf dem Prinzip, dass eine chemische Reaktion zu einer Enthalpieänderung führt. Während der Titration wird Titriermittel mit konstanter Geschwindigkeit zugegeben und die daraus resultierende Temperaturänderung gemessen. Ein hochempfindliches, schnell reagierendes Thermometer wird verwendet, um den Titrationsendpunkt zu erkennen.
Da TET sich zur Bestimmung des Endpunkts ausschließlich auf die Temperaturänderung stützt, ist keine Sensorkalibrierung erforderlich. Der Wartungsaufwand für den Sensor ist minimal, und der Sensor kann zwischen den Titrationen trocken gelagert werden.
Die thermometrische Titration von Natriumionen basiert auf der Ausfällung von Elpasolith (NaK2AlF6). Diese Ausfällungsreaktion ist exotherm, was zu einem Temperaturanstieg während der Titration führt. Aluminiumnitrat dient als Titriermittel, während Kalium und Ammonium im Überschuss vorhanden sein müssen, um eine vollständige Ausfällung zu gewährleisten.
Die Titration erfordert nur eine minimale Probenvorbereitung. Es sind lediglich eine gründliche Homogenisierung der Probe und eine vollständige Freisetzung des Natriums aus der Matrix erforderlich. Genaue Ergebnisse werden in weniger als zwei Minuten erzielt. Die thermometrische Titration und ihre Anwendung auf Lebensmittelproben werden in einem Whitepaper von Metrohm ausführlich beschrieben.