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AN-S-403

2025-04

Anionen in Lösungsmitteln für Lithium-Ionen-Batterien

Bestimmung von Anionen in N-Methylpyrrolidon (NMP) durch Ionenchromatographie (IC)


Zusammenfassung

N-Methylpyrrolidon (auch bekannt als N-Methyl-2-Pyrrolidon oder NMP) ist ein organisches Lösungsmittel, das zur Herstellung von Slurry-Mischungen bei der Batterieherstellung verwendet wird und ein wichtiger Rohstoff für die Lithium-Ionen-Batterie (LIB)-Industrie ist. Es dient als wirksames Lösungsmittel für Elektrodenbindemittel wie Polyvinylidenfluorid, die für die Aufrechterhaltung der Elektrodenstabilität unerlässlich sind [1,2]. NMP wird während des Herstellungsprozesses vollständig entfernt und kann effizient recycelt werden [3]. Die weltweite Nachfrage nach NMP ist hoch und macht einen erheblichen Anteil der Herstellungskosten von Lithium-Ionen-Batterien aus [4].

Die Analyse von NMP-Verunreinigungen ist von entscheidender Bedeutung für die Bewertung der Qualität sowohl von neu hergestelltem als auch von recyceltem NMP. Die Ionenchromatographie (IC) mit Matrixeliminierung ist eine robuste und zuverlässige Technik zur Quantifizierung von Verunreinigungen in NMP im µg/L-Bereich. Mit dieser Methode können Batteriehersteller die richtige Zusammensetzung und das elektrochemische Verhalten des Elektrolyten sicherstellen und die Stabilität und Sicherheit von Li-Ionen-Batterien bewerten.

Die intelligente Anreicherungsmethode mit Matrixeliminierung (MiPCT-ME) von Metrohm quantifiziert Anionen in N-Methylpyrrolidon bis in den µg/L-Bereich ohne Probenbehandlung oder Verdünnungsschritte


Konfiguration


Probe und Probenvorbereitung

Ein Volumen von 500 µL NMP wurde ohne jegliche Probenvorbereitung mit einem 800 Dosino (807 Dosing Unit 5 mL) direkt auf die Anreicherungssäule (PCC) des IC gegeben. Die PCC, die anstelle einer Probenschleife installiert ist, bindet die Analyt-Ionen ein und ermöglicht die Entfernung der Matrix. Dies ermöglicht die Spurenanalyse von Anionen selbst in komplexen Matrices.


Durchführung

Die Anwendung wurde mit einem 930 Compact IC Flex mit MiPCT-ME und einem festen Injektionsvolumen von 500 µL (Anreicherungsvolumen) durchgeführt. Ein Volumen von 1,5 mL Reinstwasser (UPW) wurde zum Spülen des PCC verwendet, um die Matrix zu entfernen. Weitere Einzelheiten zu den Experimenten sind Tabelle 1 zu entnehmen.

Der Aufbau des IC-Systems ist in Abbildung 1 schematisch dargestellt. Die Kalibrierung reichte von 5 bis 100 µg/L und wurde mittels eines Mischstandards mit Fluorid, Chlorid, Nitrit, Bromid, Nitrat, Phosphat und Sulfat erstellt. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Standards auch über die PCC injiziert.

 

Tabelle 1. IC-Parameter für die Bestimmung von Anionenverunreinigungen in N-Methylpyrrolidon.
Parameter Einstellung
Detektion Leitfähigkeit
Säule Metrosep A Supp 7 - 250/4.0
Anreicherungssäule Metrosep A PCC 2 HC/4.0
EinspritzvolumenInjektionsvolumen 500 µL 
Temperatur 45 °C
Eluent 3.2 mmol/L Na2CO
+ 1.0 mmol/L NaHCO3
Suppression Sequenzielle Suppression
Regenerant 100 mmol/L H2SO4
Fluss 0.7 mL/min
Fließweg des 930 Compact IC Flex Systems mit MiPCT-ME.
Abbildung 1. Durchflussweg des 930 Compact IC Flex Systems mit MiPCT-ME. Die Anreicherungssäule Metrosep A PCC 2 HC/4.0 wird in der Schleifenposition des Injektionsventils eingesetzt, um die Analyten zu binden und die Matrix zu eliminieren. Ein Dosino ist für das Probenhandling (d.h. den Probentransport zur PCC) zuständig. Der andere Dosino füllt die Spülstation mit frischem Reinstwasser, mit dem die PCC gespült wird, wodurch die Matrix entfernt wird. Um die Reinheit des Reinstwassers zu gewährleisten, werden Trap-Säulen installiert. Das System kann auch mit nur einem Dosino für beide Aufgaben eingerichtet werden. Nach der Matrixentfernung wird die vorkonzentrierte Probe auf die analytische Säule injiziert und anschließend mittels sequenziell suppressierter Leitfähigkeitsdetektion analysiert.

Ergebnisse

Die Anionen wurden in weniger als 34 Minuten unter isokratischen Bedingungen auf einer Metrosep A Supp 7-Säule getrennt und eluiert. Die Konzentrationen reichten von 11-76 µg/L.

Die unverdünnte NMP-Probe wurde sowohl undotiert als auch mit 30 µg/L Standardanionen dotiert gemessen, wobei selbst für die sehr niedrig konzentrierten Ionen eine Wiederfindung von 90-120 % erreicht wurde (Tabelle 2).

Abbildung 2 zeigt die Trennung der Anionen in NMP. Für die angegebenen Anionen wird eine Basislinientrennung erreicht. Das Chromatogramm zeigt zwei früh eluierende Peaks, die nicht identifiziert wurden. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei diesen Peaks um Acetat und Formiat, was das enorme Potenzial für weitere Entwicklungen zeigt und damit die Quantifizierung anderer relevanter Anionen ermöglicht.

 

Tabelle 2. Ergebnisse für die Anionenbestimmung in NMP. Die Proben wurden sowohl in dotierter als auch in nicht dotierter Form gemessen und die Wiederfindung wurde aus den ermittelten Konzentrationen berechnet.
Analyt NMP undotiert
(µg/L)
Spike (µg/L) NMP dotiert
(µg/L)
Wiederfindung(%)
Fluorid 48.94 30 80.23 104.3
Chlorid 74.5 30 102.83 94.3
Nitrit 76.31 30 103.35 90.1
Bromid <1 30 27.89 93.0
Nitrat 28.99 30 58.87 99.6
Phosphat 11.21 30 47.04 119.4
Sulfat 15.55 30 43.65 93.7
Chromatogramm der wichtigsten Anionen in einer NMP-Probe
Abbildung 2. Chromatogramm der Standardanionen in einer NMP-Probe, getrennt mit der Metrosep A Supp 7 - 250/4.0 (Carbonat-Eluent) unter Verwendung von MiPCT-ME zur Anreicherung und Matrixeliminierung. Die Detektion erfolgte durch Messung der sequenziell suppressierten Leitfähigkeit.

Fazit

Die Konzentrationen der gemessenen Anionen in NMP reichen von 11 bis 76 µg/L. Solch niedrige Analytkonzentrationen in Kombination mit einer störenden Matrix können eine Herausforderung für die Chromatographie darstellen. Metrohm MiPCT-ME ist in der Lage, Spuren von Anionen in einem, bei der Herstellung von Lithiumbatterien weit verbreiteten Lösungsmittel zu messen. Diese analytische Technik kann einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung der Qualität, Lebensdauer und Sicherheit von Lithiumbatterien leisten.

Die Methode kann leicht auf andere relevante Lösungsmittel wie Methanol, Ethanol, Aceton und 2-Propanol übertragen werden.


Referenzen

  1. Yue, M.; Azam, S.; Zhang, N.; et al. Residual NMP and Its Impacts on Performance of Lithium-Ion Cells. J. Electrochem. Soc. 2024, 171 (5), 050515. DOI:10.1149/1945-7111/ad4396
  2. The role of NMP in the production process of lithium batteries - Shenyang East Chemical Science-Tech Co., Ltd.(ES CHEM Co.,Ltd). https://www.eschemy.com/news/the-role-of-nmp-in-the-production-process-of-lithium-batteries (abgerufen am 16.08.2024).
  3. Darcel, C. What is NMP Solvent?. https://www.maratek.com/blog/what-is-nmp-solvent (abgerufen am 16.08.2024).
  4. The Advanced Rechargeable & Lithium Batteries Association. Recommendation about N-Methyl-Pyrrolidone (NMP; CAS No.  872-50-4) Proposal for Inclusion in Annex XIV for Authorization, 2017.
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